Erst kürzlich, während ich meine morgendlichen Dehnübungen gemacht habe, habe ich mir die Frage gestellt, warum man überhaupt dehnen sollte. Muss man überhaupt dehnen? Vielleicht kennt jemand die Filmszene aus Zombieland, wo sich einer von zwei Protagonisten anfängt aufzuwärmen und zu Dehnen bevor er sich einer gefährlichen Situation nähert. Währenddessen sieht ihn der Zweite ihn nur blöd an und ihn fragt, ob er schon mal einen Löwen gesehen hat, der sich dehnt, bevor er auf die Jagd geht.
Dehnen ist aber verknüpft mit sehr viel positiven Eigenschaften und in unserer Gesellschaft nicht wegzudenken. Die ältesten Menschen der Welt leben in Okinawa. Für die meisten davon gehört eine Dehnroutine (Zum Beispiel Taiji Qigong) zum fixen Bestandteil ihres Lebens dazu. Ist das vielleicht das Geheimnis ihres hohen Alters?
Dehnen soll auch innere Balance kreieren und den Geist entspannen. Nicht um Sonst hat sich auch eine ganze Kultur rund um das Dehnen gebildet und feiert seit geraumer Zeit seinen Siegeszug in der westlichen Welt. Oder warum sonst gibt es jetzt in jeder Ecke Yogastudios?
In meiner Recherche, warum dehnen gut für einen ist, wurden folgende Punkte sehr oft erwähnt:
Es erhöht die Flexibilität
Es erhöht die Bewegungsradius der Gelenke
Es verbessert die Performance bei einer sportlichen Tätigkeit
Es fördert die Durchblutung der Muskeln
Verbessert die Haltung Verkürzte Muskeln ziehen mir und sorgen somit für Fehlhaltungen.
Es hilft Rückenschmerzen vorzubeugen und zu heilen (Aha!) Schmerzen im unteren Rücken entstehen oft, weil die vordere Beinmuskulatur zu gedehnt (weil wir zu viel sitzen) und die hintere zu verkürzt ist. Durch Dehnen der hinteren Beinmuskulatur können die Schmerzen gelindert werden.
Es hilft Stress zu reduzieren Unter Stress tendieren unsere Muskeln anzuspannen, durch Dehnen setzten wir gezielt einen entspannenden Reiz.
Es beruhigt den Kopf Hier setzt man auf Achtsamkeitsübungen, die mit Bewegungsabläufen kombiniert sind (Taiji Qigong)
Es hilft Kopfschmerzen zu lindern.
Aber die meisten Punkte, die ich gerade erwähnt habe, werden in diesem Artikel hier untergraben, auch das Beispiel mit den Rückenschmerzen (Oh). Was ich sehr amüsant, aber auch interessant fand. Kurz zusammengefasst sagt der Artikel, dass man Dehnen viele positive Effekte zuschreibt, es aber wenig wissenschaftliche Belege dafür gäbe. Sinnvoll ist Dehnen, dann wenn man es einfach gerne tut oder um die eigene Flexibilität zu erhöhen, weil man es für eine Sportart braucht. Das beste Beispiel hierfür sind meiner Meinung nach Kunstturner oder Kampfsportler.
Ich selbst habe Dehnen oft dann verwendet, wenn ich es für einen Sport gebraucht habe. Ich war jahrelang Trampolinspringer und Turner. Jetzt verwende nutze ich Dehnen, um Verspannungen zu lösen und Schmerzen zu lindern. Warum dehnt ihr? Schreibt es mir in die Kommentare.
Quellen:
Ikigai: Gesund und glücklich hundert werden - Héctor García (Kirai), Francesc Miralles i Contijoch
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