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Feel Good Ink Pt. 2

Aktualisiert: 2. Aug. 2020


Im 1. Teil habe ich über die positiven Vorteile eines Journals geschrieben und das es ein mächtiges Werkzeug ist. In diesem Beitrag zeige ich euch ein konkretes Beispiel, wie man mit negativen Gedanken besser fertig werden kann. Das folgende Beispiel stammt aus dem Buch: "Das glückliche Gehirn" von Daniel G. Amen (1). Amen ist Psychiater und Neurowissenschaftler und hat die ANT Therapy entwickelt. ANT steht für "Automatic Negative Thoughts" oder auf Deutsch für "automatische negative Gedanken". ANT wiederum bedeutet Ameise und Ameisen können klein und nervig sein, vor Allem wenn man gerade am Strand liegt und ein Buch liest und sie einen ständig beißen und bekrabbeln. (Diese Schilderung basiert auf wahren Ereignissen) Sie können also ordentlich nerven, unsere negativen Gedanken leider auch. Amen geht davon aus, dass negative Gedanken sich negativ auf den Körper auswirken (Siehe Kraft der Gedanken). Ziel ist es sie zu erkennen, sie zu unterscheiden und zu bekämpfen. Möge die Ameisenjagd beginnen.


Welche Ameisen gibt es?

  1. Die alles oder nichts Ameise. Diese Ameise sieht nur Schwarz oder Weiß. Man schießt einmal den Ball neben das Tor und schon ist man der schlechteste Fußballer auf Erden.

  2. Die immer Ameise: Diese Ameise denkt, dass etwas sich ständig wiederholt. Ich als Lehrer würde sagen: "Meine Schüler lernen nie etwas." Signalwörter für die immer Ameise sind die Wörter: Immer, nie, niemand, jeder, jedes mal und alles.

  3. Die sich aufs negative fokussieren Ameise: Diese Ameise sieht bei sich selbst immer das Negative, mehr als das Positive. Beispiel: Ich habe eine Präsentation vor meinen Chef. Die Präsentation bekommt von meinen Kollegen positives Feedback, aber ich beachte diese nicht, sondern versteife mich auf die Punkte, die ich nicht so gut gemacht habe und somit ist die ganze Präsentation schlecht für mich.

  4. Die Hellseher Ameise: Diese Ameise sieht voraus, dass es nur noch schlimmer kommen kann. Beispiel: Man checkt am ersten Urlaubstag in einem Hotel ein. Es kommt zu Komplikationen und leider verzögert sich alles, dennoch kann man schließlich einchecken. Anhand des Starts sieht man nun voraus, dass der ganze Urlaub nur noch schlimmer werden kann. Das Zimmer wird nicht sauber genug sein. Der Strand wird voller Menschen sein. Das Essen wird nicht gut schmecken und so weiter.

  5. Die gedankenlesende Ameise: Diese Ameise glaubt zu Wissen, was andere Personen über sie denken, obwohl sie es noch gar nicht ausgesprochen haben. Beispiel: "Die Leute sind wütend auf mich." "Die Leute mögen mich nicht." "Der Chef hasst mich."

  6. Die mit den Gefühlen denkende Ameise: Diese Ameise glaubt alles, was sie fühlt und hinterfragt negative Gefühle nicht. Beispiele: "Ich fühle mich dumm." "Ich glaube du liebst mich nicht." "Ich fühle mich wie ein Versager."

  7. Die ich muss Ameise: Diese Ameise glaubt sie muss die Dinge tun. Müssen tun wir aber nur sehr selten was und müssen impliziert normalerweise Zwang. Nur machen wir nicht gerne etwas unter Zwang. Signalwörter sind: Müssen, nicht dürfen und sollen. Beispiel: "Ich darf nicht lügen." "Ich muss meine Eltern anrufen."

  8. Die Schubladen Ameise: Diese Ameise steckt sich selber oder andere gerne in Schubladen: Beispiel: "Die Vollidioten." "Die Streber." "Die Hochnäsigen." "Ich Depp."

  9. Die auf die Anderen zeigen Ameise: Diese Ameise sieht die Schuld nie bei sich sondern immer bei den Anderen. Beispiel: "Es war nicht meine Schuld, dass..." "Wegen dir bin ich..." "Das wäre nicht passiert wenn du..."


Und wie jage ich jetzt die Ameisen?



Jetzt kommen wir endlich zu dem schriftlichen Teil. Das wichtigste ist, dass man diese Gedanken (Ameisen) bemerken muss. Dann nimmt man ein Blatt Papier und einen Stift und macht drei Reihen. In die erste Reihe kommt die Ameise, in die zweite welche Art der Ameise es ist und in die dritte, wie man die Ameise tötet. Siehe unten. Das macht man nun jedes mal, wenn man merkt, wie man in ein Gedankenchaos abdriftet.


Was bringt mir das jetzt?

Gedanken haben einen starken Einfluss auf uns. Oft können sich negative Gedanken bei uns einnisten und immer wieder kommen. Das zieht uns runter und macht uns unglücklich. Wenn man hingegen aber sein Gehirn trainiert, dagegen anzukämpfen und sogar das positive zu sehen, dann verlieren sie an Wirkung. Wir können unser Gehirn ein gutes Gefühl antrainieren und das ist Sinn und Zweck dieser Methode.


Quellen:

(1) Change Your Brain Change Your Life. Daniel G. Amen.

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